„Den Gästen das Gefühl geben, zu Hause angekommen zu sein – und dabei besten Service und höchste Qualität bieten“ – als wir Gretel danach fragen, was sie dazu bewog, ein eigenes Café zu eröffnen, überrascht uns ihre Antwort kaum; ist uns doch bereits beim Betreten des neuen Cafés in der Pleichertorstraße die ebenso einladende wie auch gemütliche, helle Einrichtung aufgefallen.
Doch von vorne: Es war einmal … ein Café in Hamburg, das Gretel gerne besuchte – und sie letztlich zur Namensgebung inspirierte. „Das Petit Café in Hamburg war und ist noch immer eine beliebte Location, jedoch haben mit der Zeit sowohl der Service als auch die Qualität der angebotenen Kuchen nachgelassen. Da dachte ich mir, das kann ich doch besser machen“, erzählt Gretel. Umso besser, dass ihr daraufhin das Schicksal direkt in die Hände spielte, als Ehemann Wolfgang neue Büroräume anmietete. „Der Vermieter wollte unbedingt beide Räume an einen Mieter abgeben. Die Räume sind mir also quasi vor die Füße gefallen – und Gelegenheiten muss man einfach nutzen, das war schon immer mein Motto“, verrät uns Gretel. Mit ihrem Petit Café hat sich Gretel nun einen Traum erfüllt, den sie auch mit Leidenschaft lebt. Das gilt zum einen für die Qualität des Kaffees, die ihr ganz besonders am Herzen liegt: Der Kaffee kommt aus einer kleinen Heilbronner Rösterei; diese setzt auf langsame Röstverfahren und hochwertigste Rohstoffe. „Besonders wichtig ist uns, dass die Rösterei genau darauf achtet, wo der Kaffee herkommt und wie er angebaut wird. Denn das schmeckt man auch“, ist Gretel überzeugt. „Es ist einfach diese Mischung aus Liebe zum Detail und Qualitätsbewusstsein, die nicht nur unseren Kaffee, sondern letztlich auch uns selbst ausmacht.“
Süße und pikante Verführungen
Doch es bleibt nicht nur bei gutem Kaffee – Gretels Geheimtipp sind ihre hausgemachten Obsttörtchen. Da sie ihre leckeren Kunstwerke aus frischem saisonalem Obst und und Frischkäse zaubert, müssen die Törtchen nicht gebacken werden. Darüber hinaus verwöhnt das Petit Café seine Gäste mit frischem Gebäck vom Biobäcker, wahlweise veganen oder glutenfreien Brownies sowie mit Croissant-Variationen, die auf Wunsch mit Nougat oder Marmelade gefüllt werden. Großer Beliebtheit erfreut sich bei den Gästen – neben den frischen Sandwiches und der Quiche – übrigens auch die große Auswahl an verschiedenen Teesorten, unter anderem von Kräutermädchen und vielen anderen namhaften Teespezialisten.
Im Sommer können sich die Gäste auf Lunchboxen zum Mitnehmen freuen, in denen sich leckere Sandwiches, Getränke und Obst fürs Picknick frisch halten lassen. Damit die Umwelt nicht leiden muss, sind zukünftig sowohl alle Kaffeebecher inklusive Deckel als auch die Lunchboxen biologisch abbaubar. Voller Tatendrang erzählt uns Gretel noch von der Philosophie, die sie mit ihrem Petit Café verfolgt: „Wir nehmen uns Zeit für unsere Gäste, denn es ist uns wichtiger, auf jeden individuell eingehen zu können, als uns nur auf Perfektion zu beschränken. Doch natürlich müssen die Gäste das auch wollen. Ein amerikanisches Sprichwort sagt nicht umsonst: ‚Service belongs to your behaviour and my mood.‘“ Bestätigung bekommt Gretel von ihren Gästen, die von der Herzlichkeit im Petit Café begeistert sind. „Unser Café ist nicht nur technisch barrierefrei – es ist offen für jeden. Ich denke, es ist uns gelungen, eine Atmosphäre zu schaffen, in der jeder seine Individualität ausleben kann“, resümiert Gretel stolz. Text: Rüya Atac; Fotos: Dominik Ziegler