Wann wenn nicht jetzt?
Der Brexit hat Europa erschüttert, in Frankreich ist es Marine Le Pen immerhin gelungen, in die Stichwahl zu kommen und bei uns droht der Einzug der AfD in den Bundestag. Die europäische Idee scheint zu scheitern. Wo sind eigentlich die sogenannten Denker, die uns die Welt erklären sollen, wenn man sie mal braucht? Sören Brandes ist so einer. Der Historiker ist 27 und kann sich nur noch mit Mühe auf seine Dissertation konzentrieren, seit die Welt aus den Fugen gerät. Er promoviert am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung sowie an der Freien Universität in Berlin und hat ein Onlinemagazin ins Leben gerufen, in dem junge Geistes- und Sozialwissenschaftler Themen wie Globalisierung und Migration diskutieren. Aktuell gibt es einen Call for Essays zum Thema „Citizenship and Territoriality“: Warum wird Staatsbürgerschaft immer mit Territorien und Grenzen in Verbindung gebracht? Brauchen wir eine europäische Staatsbürgerschaft? Und was bedeutet supranationales Denken? Wir haben Sören Brandes getroffen und mit ihm darüber gesprochen, wie Politik über Ländergrenzen hinaus funktionieren kann. Blickt man in Europa auf den Brexit, Marine le Pen oder die AfD, …