Nullsummen Spiel
Eine Ode ans Flanieren. Ich begebe mich in die Stadt. Mit einem Plan. T-Shirts, ich bräuchte ein paar T-Shirts. Im entsprechenden Laden angekommen, sehe ich jedoch, dass mehrere Mitmenschen wohl denselben Plan gefasst haben. Noch bevor ich mich fragen kann, warum sie T-Shirts kaufen wollen, obwohl doch ihre Hosen viel zu kurz sind, mache ich kehrt, um billiges Männerdeo gegen Frischluft zu tauschen. Plansoll nicht erfüllt bei simultanem Zeitüberschuss. Wie damit umgehen als herumgehen, denke ich bei mir, bevor ich, schon etwas weniger denkend, Schritte setze. Ich blicke in verschiedene Gesichter, Gesichter von schönen Menschen, die sich für hässlich halten – und hässlichen Menschen, die sich für schön halten, studiere Auslagen, um sie wieder zu vergessen. Schritt für Schritt für Schritt. Hier eine schimpfende Mutter, dort ein paar ungelenke Pubertiere mit zu großen Nasen und Schuhen, Fleischkäsgeruch, dann Lagerfeld … der ist ja jetzt auch tot … was hat der nochmal über Jogginghosen gesagt …? Junge Frauen mit unfassbar hässlichen Goldrandbrillen und heraufgezogenen weißen Socken … hier muss irgendwo eine riesige Bad-taste-Party sein … wo …