WÜRZBURG. EINE LIEBESERKLÄRUNG.
Johanna ist gebürtige Würzburgerin und lebt seit 2008 in Berlin. Doch für diesen Sommer zog es sie zurück in ihre Heimatstadt. Warum – das schreibt sie hier. Jedes Mal, wenn ich im Zug sitze und die Ansage höre „In wenigen Minuten erreichen wir den Bahnhof Würzburg“, stehe ich ganz schnell auf. Dann klemme ich mir meinen total hippen Berliner Jutebeutel unter die Arme, den ich schon vor zig Jahren als neue Schultasche ins Grünewald-Gymnasium ausführte – sehr zum Leidwesen meiner Mutter. Damals stand noch HaWeGe drauf – nein, keine Hipster-Abkürzung, sondern der Name eines Supermarkts, heute besser bekannt als tegut. Dann hieve ich den schweren Koffer in den Flur. Da kann man nämlich besser aus dem Fenster schauen, während der Zug einfährt in die Stadt. Jedes Mal liebe ich das. Wenn die kleinen Häuser nach und nach auftauchen, wenn die Weinberge in der Abendsonne leuchten. Und jedes Mal kriege ich Gänsehaut. Auch noch nach sieben Jahren. Endlich steige ich aus dem Zug und laufe vorbei an den netten Beamten in grün durch diesen fürchterlichen, hässlichen …